Was ist amartya sen?

Amartya Sen ist ein indischer Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph, der für seine Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie und dem sogenannten "Capability Approach" bekannt ist. Er wurde am 3. November 1933 in Santiniketan, Westbengalen, Indien, geboren.

Sen studierte in Kalkutta und Cambridge und promovierte in Oxford. Er arbeitete an verschiedenen renommierten Universitäten weltweit, darunter auch an der Harvard University, wo er seit 2004 als Professor für Ökonomie und Philosophie tätig ist. Darüber hinaus hat er zahlreiche Ehrendoktortitel erhalten und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im Jahr 1998.

Sen's Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung von Armut, Ungleichheit und sozialer Gerechtigkeit. Er argumentiert, dass das Einkommen allein kein aussagekräftiges Maß für die Lebensqualität ist und dass Fähigkeiten und Möglichkeiten der Individuen ebenso berücksichtigt werden sollten. Sein "Capability Approach" betrachtet die Fähigkeiten und Funktionen, die Menschen haben sollten, um ein gutes Leben zu führen, und legt den Fokus auf die Erweiterung dieser Fähigkeiten.

Sen hat auch aktiv zu politischen und gesellschaftlichen Debatten beigetragen. Er hat sich für Bildung, Gesundheitsversorgung und andere soziale Verbesserungen eingesetzt, insbesondere in Entwicklungsländern. Er hat auch Kritik an politischen Systemen und Ideologien geäußert, die die individuelle Freiheit einschränken oder soziale Ungleichheit verursachen.

Amartya Sen hat eine bedeutende Anzahl von Büchern und wissenschaftlichen Artikeln veröffentlicht, darunter "Development as Freedom" (1999) und "The Idea of Justice" (2009), die zu seinen bekanntesten Werken zählen. Er wird von vielen als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Denker in den Bereichen Wirtschaft, Ethik und Politik angesehen.